Offene Fragen & ungelöste Rätsel:

1. Woher stammte die Familie DEJEAN?

Hinweise deuten auf einen französischen oder wallonisch-belgischen Ursprung, doch die Geburtsorte/-daten der Eltern von Ferdinand DEJEAN konnten bislang nicht ausfindig gemacht werden. Die zeitweilig vermutete hugenottische Abstammung kann inzwischen so gut wie ausgeschlossen werden.


2. Wie sah der Mann aus?

Das Porträt auf der Startseite dieser Website zeigt mit großer Wahrscheinlichkeit DEJEAN, gemalt vermutlich von Jacobus Buys. Abgesehen davon brachten sorgfältige Nachforschungen in Archiven bis heute kein Porträt, nicht einmal einen Schattenriss Ferdinand DEJEANS ans Licht, obwohl es in den Quellen Hinweise auf Familienbildnisse gibt. Wem ist ein solches Porträt bekannt?

 

3. Was wurde aus seiner Bibliothek?

Ebenso sind Hinweise auf den Verbleib der DEJEAN'schen Bibliothek oder Teilen davon (antiquarische Ausgaben mit dem Exlibris "FeRD.DEJEAN." (sic!) sind bekannt), Sammlungen, persönliche Gegenstände und Familienbibeln etc. willkommen!


4. Wie wichtig war für DEJEAN die Freimaurerei?

Alles spricht dafür das Ferdinand DEJEAN bereits in Batavia Freimaurer wurde und der dortigen Loge ("La Choisie"/"La Fidèle Sincérité") angehörte, u.a. der schnelle Aufstieg in der Logenhierarchie in der Leidener Loge "La Vertu". Der Großteil von DEJEANS Freunden und Korrespondenzpartnern gehörte ebenfalls einer Freimaurerloge, zum Teil auch dem Illuminatenorden an. Es ist davon auszugehen, dass DEJEAN auf seinen Reisen häufig in Freimaurerkreisen/-logen verkehrte, so auch 1777/78 in Mannheim mit MOZART, Johann Baptist WENDLING, Carl CANNABICH, Otto Heinrich von GEMMINGEN usw. Alle Hinweise auf relevante Dokumente zu diesem Thema wie Einträge in Gäste- oder Fremdenbücher etc., auch über sonstige Aufenthalte,  sind hoch willkommen.

 

5. Sind sich DEJEAN und MOZART nach Mannheim (15.02.1778 Abreise DEJEANs) nochmals begegnet?

Speziell in der MOZART-Literatur ist häufig zu lesen, dass sich DEJEAN und MOZART in Wien wiederbegegnet sind; so legt z.B. Rushton (Mozart. The Master Musicians, S. 109) nahe, DEJEAN habe bereits 1782/83 in Wien gelebt: Das ist mit großer Wahrscheinlichkeit falsch. Gelegenheit zur erneuten Begegnung gab es nur zu vier Zeiten:

  1. 1778 in Paris: DEJEAN reiste dorthin am 15.02.1778 von Mannheim aus und hielt sich dort einige Wochen oder Monate auf, ehe er nach London aufbrach (Begegnung mit Georg FORSTER, der wiederum am 21.10.1778 London Richtung Kontinent verließ). MOZART traf in Paris am 23.03.1778 ein und hielt sich bis 26.09.1778 dort auf.

  2. 1781 in Wien: DEJEAN hielt sich dort nachweislich am 2. Juni auf; in einem Brief aus Wien von Jan INGENHOUSZ an Jacob VON BREDA vom 2.06.1781 heißt es, der Herr Doctor DEJEAN sei noch da und lasse grüßen. MOZART traf am 15.03.1781 in Wien ein, um sich in der Folge (nach Austritt aus den Diensten von Erzbischof COLLOREDO) dauerhaft dort niederzulassen.

  3. 1788 (Frühjahr/Sommer) in Wien: DEJEAN (schwer gichtkrank) machte dort zumindest kurz Station, um seinen Sohn zur Armee zu verabschieden, ehe er dann nach Karlsbad zur Kur fuhr. MOZART hielt sich 1788, soweit bekannt, durchgängig in Wien auf.

  4. Zwischen Sommer/Herbst 1790 (Umzug DEJEANs nach Wien) und 5.12.1791 (Tod MOZARTs): In diesem Zeitraum gab es allerdings längere Abwesenheiten MOZARTs: 23.09.-10.11.1790 (Frankfurt, Mainz, Mannheim u.a.), 25.08.-15.09.1791 (Prag).

Gibt es Belege für eine solche erneute Begegnung?

 


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